Gestern habe ich ja schon darüber berichtet, wie unsere „Ab in den Osten”-Tour seinen Anfang genommen hat und ich um Mitternacht auf dem Campingplatz in meinen Geburtstag reingefeiert habe. Nach der ersten Nacht im Zelt ging es nun an unserem ersten „richtigen” Tag in Prag in den Prager Zoo. Ich fand die Idee sehr wunderbar, meinen Geburtstag im Zoo zu verbringen.
Der Weg zum Zoo
Vom Campingplatz aus war der Zoo fußläufig zu erreichen und schon der Weg dorthin war sehr beeindruckend. So verzögerte sich unser Weg etwas, weil ich mich erst einmal an zahlreichen Motiven erfreute:
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Bei meinem – hoffentlich baldigem – nächsten Besuch in Prag werde ich mich auf jeden Fall näher mit dem Schloss Troja und dem Stadtteil an sich auseinandersetzen. Das Gute liegt man manchmal so nah (am Campingplatz). Der Eingang des Zoos, an dem wir gegen Mittag ankamen, wirkte architektonisch fast wie ein verlängerter Arm des Schlosses.
Im Prager Zoo
Leider hatten wir die meisten für diesen Tag angesetzten Fütterungen schon verpasst, trotzdem machten wir uns voller Tatendrang auf zum Souvenir-Shop um zuerst einen kleinen Faltplan des Zoos zu kaufen. Schließlich gab es Tiere, die Benni und ich unbedingt sehen wollten. Zuerst ging es für uns ins Katta-Gehege – wichtig: Hier müssen Hunde draußen bleiben, auch wenn das einige Pudel-Besitzer nicht wahrhaben wollten.
Während Mama und Papa sich gerne die Pinguine ansehen wollten, zog es Benni und mich nun in die Themenhäuser mit den vielen Terrarien. In den Häusern war es sehr dunkel, was meiner Kamera nicht so gut gefiel, den Tieren aber sehr – und so hatte ich eine Menge Spaß beim Beobachten der Tiere, manchmal auch ganz ohne Sucher vorm Auge. Ganz besonders fasziniert hat mich die Begegnung mit einem aufgeweckten, neugierenden Teju:
Reptilien
Auch außerhalb der Häuser gab es natürlich viel zu entdecken: Allerdings wurde dies zeitweise eine sehr nasse Angelegenheit. Einige Tiere zogen sich zurück, andere trotzten dem Wetter stoisch. Nach einer Weile unter einem Unterstand entschieden Benni und ich uns, einfach weiter durch den Regen zu gehen – schließlich wollten wir viel von dem Zoo sehen.
Schräge Vögel
Kleine Gruppentiere
Sehr spannend finde ich jedes Mal das Gruppenverhalten verschiedener Tiere. Einigermaßen bekannt dürften allen diese Vertreter sein:
Die folgenden sehr, sehr interessanten und wirklich niedlichen Gruppentiere, waren mir vor meinem Besuch im Prager Zoo auch nicht bekannt. Erst nach einer längeren Recherche und einigen Tipps, konnte ich herausfinden, um welche Tierart es sich handelt: Es sind Gundis beziehungsweise Kammfinger.
Im Prager Zoo waren die afrikanischen Nagetiere mit Echsen vergesellschaftet, was ich sehr faszinierend fand. Das Weibchen hatte gut damit zu tun, ihre Kinder davon abzuhalten, den Echsen allzu nahe zu kommen, wobei die kleinen Nager eher die Reptilien verscheuchten, als dass ihnen die Echsen gefährlich wurden. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir in meinem kleinen Kopf schon gut ausmalen konnte, wie schön ein großes Terrarium mit Gundis und Echsen irgendwann in ferner Zukunft bei uns aussehen könnte: Nachdem ich mich über die Kleinen informiert habe, was schwierig ist, weil es nur wenige Informationen über sie gibt, muss ich sagen, dass von einer Haltung abzusehen ist. Die Gruppendynamik der Nager ist so kompliziert, dass eine Haltung in Privathand nahezu unmöglich erscheint. Sogar in Zoos werden diese Tiere nur selten gehalten. Der Zoo Prag ist also einer davon und ich bin froh, dass ich diese Tierart dort ein wenig kennenlernen durfte.
Größere Schönheiten
Vor allem die größeren Tiere zeigten sich an diesem Tag eher selten – sie fanden den Regen anscheinend auch nicht so toll. Für uns war es zwar manchmal schade, weil ich mich auf bestimmte Arten besonders gefreut hatte, andererseits ist es gut und richtig, dass die Tiere genug Rückzugsmöglichkeiten haben. Eigentlich freue ich mich also darüber. Ich beobachte sehr gerne Tiere und stehe Zoos und Tierparks trotzdem teilweise kritisch gegenüber. Der Prager Zoo hat, ähnlich wie viele große Zoos, auch schon „bessere” Zeiten gesehen – gerade die Flut 2002 setzte dem Gelände sehr zu. Die Gehege waren aber sehr ansprechend gestaltet, die meisten Tiere hatten vergleichsweise viel Platz und es gab verschiedenste Beschäftigungsmöglichkeiten. Viele Gehege werden zur Zeit auf den neuesten Zoo-Standard gebracht: So wird die Afrika-Anlage zum Beispiel momentan komplett neu gebaut. Besonders spannend fand ich die Themenhäuser mit den Reptilien, Insekten und Kleinsäugern. Die Wände und Böden der dunklen Gänge waren naturnah gestaltet, in den Gehegen wurden die Biotope der Tiere ziemlich gut nachgeahmt. Die nachtaktiven Tiere wurden in abgedunkelten Terrarien gezeigt – so hatte ich im Halbdunkeln eine eindrucksvolle Begegnung mit einem Buschbaby und Benni wird die ihm entgegenfliegende Fledermaus wohl auch nicht so schnell vergessen. Wir hatten einen sehr schönen Tag im Prager Zoo und haben die Öffnungszeiten bis zur letzten Minute ausgenutzt. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, möchte ich den Zoo unbedingt noch öfter besuchen.
Die Eintrittspreise des Zoos sind mit ca. 8 Euro (200 CZK, ermäßigt ca. 6 Euro, also 150 CZK) ziemlich moderat. Hunde sind an der Leine erlaubt, zahlen jedoch ungefähr 4 Euro Eintritt. Der Zoo öffnet immer um 9 Uhr und schließt im Sommer beispielsweise um 19 Uhr.
Adresse
The Prague zoological garden
U Trojského zámku 3/120
171 00 Praha 7
Übrigens ist der Zoo quasi zweigeteilt: Ein Teil der Gehege befindet sich auf einem Hügel, der entweder über einen längeren Fußweg oder mit einer Seilbahn zu erreichen ist. Ich fand, dass es eine kluge Idee wäre, die Seilbahn zu benutzen, um etwas Zeit zu sparen. Bis ich in der Bahn saß und mir einfiel, dass ich eigentlich Höhenangst habe:
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